27.Juli: Raus aus der Hitze, auf nach Hamburg!

Jetzt fahren wir also wieder!
Als wir vor vier Wochen vom Deutschland-Pass gehört haben, waren wir sofort begeistert: BahnCard 100 in kurz! Nur im Sommer, gilt einen Monat. Unterschiede gibt’s schon: Kein Nahverkehr in Städten, dafür je zwei Tage Österreich und Schweiz, und der 1.Klasse-Aufpreis ist moderat, also haben wir uns die gegönnt. Da kostet der Monat 1.Klasse Familie so viel wie ein Monat Bahncard100 für zwei in der 2.Klasse. Das fanden wir Klasse und haben sofort andere Urlaubspläne fallen gelassen.
So anspruchsvoll wie damals machen wir es nicht: die Sehnsuchtsorte sind jetzt unsere: Ideen und Offenes aus dem Reisejahr, Bahnstrecken, die wir da noch nicht gefahren sind … Mal sehen, was uns einfällt. Und: wir starten gleich mit einem Block von 20 Tagen quer durch die Republik, so lange waren wir im Reisejahr nie weg.
Also haben wir einen Termin festgelegt, die Karte gebucht, damit gibt’s kein Zurück mehr, nur noch Vorfreude! Doch: der Start ist wie immer: eine Riesenliste von Kleinkram, den wir gern vorher aus dem Kreuz hätten, damit der Kopf frei ist, liegt noch vor uns, dazu kommen noch Überraschungen am letzten Tag, die keine 3 Wochen warten wollen. Wir wühlen und schwanken zwischen „viel Zeit“ und „schaffen wir nicht“. Aber da hilft die Erfahrung: wir bleiben einigermaßen ruhig und wühlen wie wild. Es wird ein Zieleinlauf, genau zum letzten Zug, der noch zum Essengehen in Hamburg reicht, sind wir, fast wie “geplant”, fertig. Nicht mit den Nerven, sondern mit dem Kleinkram, da arbeitet jetzt die Zeit für uns weiter – gutes Gefühl, und auch mit dem Packen! Alles passt in die kleinen Rollkoffer vom Reisejahr, wir sind begeistert!
Warum nach Hamburg? Natürlich starten wir bei meiner Tante Leni im Norden, und die Hitze bei uns reicht sogar Marlis, in Hamburg sinds nur 30°, immer noch genug. Hauptsache, wir sind erstmal weg.
Gegenüber steht ein Zug nach Moskau, 32 Stunden Fahrzeit, diesmal (noch?) nicht!
Unser ICE ist fast pünktlich, die Klimaanlage fällt nur im Speisewagen aus, uns kühlt sie in der 1.Klasse zuverlässig, Kinder gibt’s allerdings hier genauso. Sogar ein kühles Weißbier serviert uns die Bahn am Platz, jede Menge Gummibärchen sowieso.
Jetzt gewöhnen wir uns erstmal wieder ans Bahnfahren: Forschen nach Hotels und Nahverkehr, was ist wo los, gibt’s Wlan oder Handy-Empfang? Das Netbook habe ich wieder aus dem Schrank geholt, der große Computer bleibt zu Hause, die Arbeit damit auch. Aber die Technik schreitet trotzdem fort: jetzt hat Marlis ein Ipad, und wir damit jeder ein Tippgerät. Auch die Kamera ist geschrumpft: statt der dicken D300 ist jetzt nur noch die neue P7700 dabei. Beim Packen hat die alte Checkliste aus dem Reisejahr geholfen, und viele bewährte Stücke reisen wieder mit.
Bald sind wir in Hamburg. Lassen wir uns überraschen, wie locker wir mit der neu gewonnenen Zeit umgehen. Gebucht sind nur die ersten zwei Nächte, danach gibt’s nur Ideen mit zwei Fixpunkten.
In Hamburg ist das Hotel in Eimsbüttel, zum Essen schickt uns der Hotelier in den Heussweg, eine gute Idee. So landen wir voll im Kiez, und dort hat gerade heute der NDR eine Bühne aufgebaut, mit vielen Buden drumrum, am lauen Abend voll von Leuten und richtig Party. Gleich dahinter finden wir ein proppenvolles spanisches Tapas-Lokal, gut organisiert mit recht großen, preiswerten, leckeren Portionen. Nach einem Caipi als Absacker auf der Festmeile surfen wir im Hotel nach den nächsten Zielen und schlafen dabei ein.

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Das Projekt Bahn-Zeit-Reise ist zu Ende

Die fünf Jahre seit Start des Projektes Bahn-Zeit-Reise sind vorbei, unsere nächsten runden Geburtstage ebenso. Wir blicken immer noch – oder sogar zunehmend – auf ein in unserem Leben einmaliges Erlebnis zurück. Und bei dem schmuddeligen, feuchten und sonnenarmen Wetter in diesem Winter fällt uns nachträglich auf, welches Wetterglück wir im Reisejahr hatten. Wir haben damals viel Sonne, Schnee und knackigen Frost erlebt, und Regen konnten wir fast immer umgehen.
Danach hat uns der Alltag wieder eingeholt, Joachim mit interessanten, aber arbeits- und zeitintensiven Kundenprojekten, Marlis wurde von lästigen und belastenden gesundheitlichen Problemen heimgesucht, denen sie zeitweise durch intensives Wandern entflieht.
Umso wichtiger finden wir es, dass wir damals diesen Blog geschrieben haben.
Um unsere Ideen einer Ausstellung oder eines Buches voranzutreiben, haben wir Seminare, Messen und Museen besucht, Gespräche geführt und Anträge gestellt. Wir sind auf Wohlwollen und Interesse gestoßen, aber kaum auf Sponsoren. Wir sind eben keine Journalisten, Schriftsteller oder Prominente. Uns wurde klar, dass wir für solche Nachfolge-Aktionen viel Zeit aufbringen und weiter eigenes Geld in die Hand nehmen müssten.
Daraufhin haben wir uns entschieden, beides lieber in neue Ideen zu stecken und denken intensiv nach.
Den Blog schließen wir mit diesem Artikel, die Kommentarfunktion wird abgeschaltet, seit vielen Monaten erhalten wir nur noch massenweise Spam. Die Inhalte mit allen Suchmöglichkeiten lassen wir online. Wenn jemand von Euch noch einen – immer gern gesehenen – Kommentar loswerden will: bitte Mail an gedanken(at)bahn-zeit-reise.de.
Wir danken Euch allen für die intensive Teilnahme während des Reisejahres und die vielen “Orte der Erinnerungen und Sehnsucht”, die das Jahr erst zu dem einmaligen Erlebnis gemacht haben.
Vielleicht passiert es ja doch noch, dass sich ein echter Sponsor von unserem Material angesprochen fühlt – dann greifen wir das Thema Veröffentlichung gerne auf. Oder Joachim findet noch Zeit und Interesse, ein E-Book oder Book on Demand daraus zu machen.

Es verabschieden sich
die “Bahn-Zeit-Reisenden” Marlis und Joachim

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Rückblick in der Rheinpfalz

Die Rheinpfalz hat am 17.7.12 im Ludwigshafener Teil einen Rückblick und Erfahrungsbericht zu unserem Projekt veröffentlicht:
(Zum Lesen anklicken, evtl. 2x, dann zurück)

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Bericht im Wochenblatt Ludwigshafen

Das Wochenblatt Ludwigshafen hat am 13.6.12 einen Rückblick auf unser Projekt veröffentlicht:
(Zum Lesen anklicken, evtl. 2x, dann zurück)

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Bericht zu unserem ersten Vortrag in der Rheinpfalz

Am 2. April hat die Rheinpfalz auf der Seite 03_LLUD einen großen Beitrag über unseren Vortrag am 29. März bei der Fotografischen Gesellschaft Ludwigshafen veröffentlicht.
Trotz geringer Werbung (eine kleine Ankündigung im Mannheimer Morgen, und Weitersagen) kamen 50 Besucher, sonst sind es meist unter 20. In fast zwei Stunden gab es viel zu sehen und zu hören: Wir beide berichteten im Wechsel über vier unserer 42 Reisen mit den Fotos aus dem Blog auf großer Leinwand, dazwischen erläuterten wir das Projekt und erzählten über Erfahrungen beim Packen und Bahnfahren sowie Statistik. Die Mischung kam bestens an.

(Zum Lesen anklicken, evtl. zweimal, danach zurück)

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Vortrag über das Projekt in LU

Am Donnerstag, den 29. März hat uns die Fotografische Gesellschaft Ludwigshafen eingeladen, bei Ihnen einen Vortrag – den ersten – zu halten.
Gäste sind herzlich willkommen! Wir freuen uns, wenns voll wird! Eintritt frei.

Donnerstag, 29. März 2012 um 20 Uhr
im Volkshaus Gartenstadt, Königsbacher Str. 12 in 67067 Ludwigshafen.

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Hinweise und Pläne

Stand: 14.01.2012 18:30

Soeben wurde ein Pressebericht in der “Neuen LU” Januar hochgeladen.

Die Seite wird weiter gepflegt. Presseberichte und Aktionen zum Projekt stellen wir online. Hin und wieder werden wir auch – nicht mehr so ausführlich – von weiteren Deutschlandreisen berichten, ganz neu ist unsere Silvester-Nachtwanderung.
Es lohnt sich also, weiter dranzubleiben!

Die Schlagwort-Vergabe ist abgeschlossen!
Im Reiter “Schlagwörter” sind sie alle aufgelistet und erläutert. Dann kann man interessengesteuert suchen.
Auch bei den Kategorien wird “Tage und Ziele” feiner aufgeteilt in Ziel Ideengeber, eigenes Ziel, Reisetag, und es gibt Zusatzreise für Berichte außerhalb des Projektzeitraums.

Am 2.11. waren wir live in der Landesschau im SWR-Fernsehen Rheinland-Pfalz (nicht Baden-Württemberg!!!), gleich um 19:00 ging es im Couchgespräch mit uns um die Bahn-Zeit-Reise, natürlich nur 5 Minuten, aber für Details gibts ja diesen Blog. Wir haben schon Rückmeldungen per Telefon und Mail, alle waren begeistert. In die SWR-Mediathek wurden wir leider nicht gestellt, aber mein Kollege Andreas hatte es aufgenommen und mich mit der DVD überrascht, vielen Dank! Jetzt haben wir uns auch gesehen, uns hats gefallen.
Zum SWR-Couchgespräch in der Landesschau RP vom 2.11.2011
Zum Clip des OK Ludwigshafen vom September 2011

Wir recherchieren, kontakten und konzipieren intensiv an Möglichkeiten für ein Buch, Ausstellung, Vorträge. Ideen und Anfragen sind jederzeit hochwillkommen!

Mein Mathematiker-Hobby, die Statistik, ist wieder weiter gewachsen, es gibt jetzt Bahnhofs- und Übernachtungszahlen.

Die letzte Reise des Projektes ist zuende, die Bahncard 100 endete am 9.10.11, wir sind wieder öfter zu Hause.

In der Titelleiste habe ich unter “Bahnfahren” einige Tipps und Erfahrungen aus dem Reisejahr zusammengestellt.

Unsere Reiseberichte finden Sie chronologisch nach Tagen über das Archiv, die neuesten direkt hier im Anschluss. Dazwischen eingeordnet sind die Presseberichte. Interessante Artikel finden Sie auch rechts über die Schlagworte oder Kategorien oder die Suche, die auch Kommentare berücksichtigt.
Allgemeine Daten und Statistik zu diesem Reiseprojekt sind über die Links in der Titelleiste neben Home zu finden.

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Bericht in der neuen LU

Im Januar ist ein Rückblick auf unser Projekt in der offiziellen Ludwigshafener Stadtzeitschrift “Neue LU” auf Seite 22 – Kultur erschienen:
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31. Dezember: Silvester a la Bahn-Zeit-Reise

Straßenbahn nach Bad Dürkheim, Menü und Nachtwanderung durch Felder nach Ludwigshafen, Feuerwerk in Ruchheim

Eigentlich wollten wir ähnlich wie im letzten Jahr feiern: Silvestermenü im Hofgut Ruppertsberg, vorher Schneerundgang mit Glühwein und Blick über die Hochfläche der Weinfelder auf die Weinstraße und in die Rheinebene im nächtlichen Leuchten.
Letztes Jahr hatten wir recht spät gebucht, es hatte geklappt. Da hätten wir uns nicht drauf verlassen sollen: diesmal waren zwei Monate Vorlauf schon zu wenig. Dann dachten wir im Reisesinne nach, fanden am Ostrand von Bad Dürkheim ein neues Restaurant in einem Neubau, angeschlossen an ein Weingut, und kamen auf eine Nachtwanderung Richtung Ludwigshafen in den Jahreswechsel hinein, sozusagen eine Steigerung des Rundgangs vom letzten Jahr. Als dann doch die Zusage für Ruppertsberg kam, haben wir sie nicht mehr angenommen, unsere Idee gefiel uns besser.
Die ganzen Tage davor und an Silvester sind die Wetteraussichten schlecht: meist regnet es, der Regenradar ist flächig blau. Im Reisejahr hat uns das nicht abgeschreckt, Kleidung und Ausrüstung sind optimiert, wir bleiben dabei.
Ab 17 Uhr wird, wie immer etwas knapp, umgezogen und gepackt, etwas Erinnerung an die Reiseroutine ist noch da und wird – hoffentlich nachhaltig – aufgefrischt. Um 17:36 steigen wir am Pfalzbau in die Rhein-Haardt-Bahn, unsere historische Straßenbahnlinie, die ab Ludwigshafen-Oggersheim durchs freie Feld und die Weinberge nach Bad Dürkheim fährt. Am Depot Bad-Dürkheim-Ost steigen wir aus, es regnet, mit Schirm gehen wir die gut 500 Meter aus der Stadt raus zu der Weinbau-Siedlung am Neuberg, das neue rote Haus der “Vinothek und Restaurant Pauls” des Weingutes Castel Peter leuchtet uns entgegen. Wir sind angenehm überrascht: uns empfängt eine klare, ästhetisch gelungene Innenarchitektur mit einer hohen Vorhalle und zentraler Bar, in der auch die Weine präsentiert werden. Dahinter sind die Funktionsräume, auf denen der Haupt-Gastraum als Empore mit Überblick angeordnet ist. Trotz Verzicht auf Vorhänge und Stoffmassen ist die Akustik angenehm, in die Balken der Decke wurden geschickt und unauffällig Akustik-Dämmelemente eingebaut. Der Service ist von Anfang bis Ende sehr freundlich, aufmerksam und zuvorkommend, wir suchen uns drei Gänge aus, zu denen es Rehrücken als Gruß aus der Küche gibt. Pfälzische Küche wird auf der übersichtlichen, aber abwechslungsreichen Karte heute nicht präsentiert, würde auch nicht zum Anlass passen. Sicher sind nicht alle SlowFood-Kriterien erfüllt, die Regionalität stimmt hauptsächlich beim Wein. Wir sind jedenfalls von Qualität, Präsentation und Ambiente vollkommen überzeugt und damit nicht die Einzigen; kurz nach uns füllen sich langsam alle Tische. Wegen unserer Wanderung gehören wir zu den Ersten, die gehen: Um 21 Uhr starten wir in den Regen, dem ich allerdings nach Regenradar noch 15 Minuten gebe, danach haben wir vielleicht sogar bis zum Ende Ruhe. Und so kommts auch: Es wird weniger, nieselt in der nächsten halben Stunde noch öfters, dann wirds trocken und bleibt bedeckt. Es ist warm: wir hatten uns auf Kälte vorbereitet, am Ende laufen wir mit offener Jacke, sowieso handschuhfrei und schwitzen sogar. Unter den Wolken ist rundrum viel Licht: die umgebenden Dörfer leuchten, die Weinstraße und die Städte am Rhein sowieso. Das Licht gibt den Wolken Struktur, Windräder blinken als rote Punkte, Haardt und vielleicht sogar der Odenwald zeichnen sich am Horizont ab. Grandioser Überblick! Trotz Nässe und Dunkelheit erkennen wir die Wegspuren gut, das Auge gewöhnt sich an die Lichtverhältnisse, und wir können das umgebende Lichtschauspiel von unseren einsamen Feldwegen aus wunderbar genießen. Hin und wieder zieht mal das Lichtband einer Straßenbahn übers Feld, die Lichter von Autos und Autobahnen durchziehen die dunkle Umgebung. Der leuchtende Pylon der Ludwigshafener Hochstraßenbrücke am Horizont kommt verdächtig schnell näher und entpuppt sich als angestrahlter Kirchturm von Ellerstadt. Rückblickend im Westen zieht sich spitz ein kleines Lichtermeer in den Himmel; es könnte der Hang der Limburg hinter Bad Dürkheim sein. Die Stirnlampe kommt nur für den Blick auf die Karte oder an Abzweigungen zum Einsatz. Mit der topografischen 1:50.000-Karte komme ich wunderbar klar, markierte Wanderwege gibts in dieser untouristischen Fläche sowieso nicht, dafür genug ausgebaute Wirtschaftswege. Nicht immer ist es einfach, Autobahnen und Bahnstrecken zu überwinden, die Orientierung klappt aber bestens. In den Weinbergen sind die Wege gut begehbar, Richtung Rhein geht es dann in Acker- und Gemüsebau über, da wurde dann im Wortsinne “geackert”, die Wirtschaftswege sind unter Schlammschichten und Traktorspuren versteckt und mit Pfützen übersät. Ob wir uns da im Hellen überhaupt durchgetraut hätten? Wir sind offenbar auch die Einzigen, die sowas machen, schon erst recht in dieser Gegend. Vor Maxdorf treffen wir auf den einzigen Wald, auch dort sehen wir ohne Lampe und ohne Schnee genug. In Maxdorf-Süd treffen wir passend auf die Straßenbahn, lassen sie aber fahren, wir haben noch nicht genug. Entlang der Bahnschienen überwinden wir die Autobahnen und landen kurz vor Mitternacht in Ludwigshafen-Ruchheim, haben also die Stadt erreicht. Wir starten Richtung Ludwigshafen-Oggersheim, vielleicht reichts ja für die Bahn um 0:36, mit den weiteren sieben Kilometern bis an den Rhein wollen wir uns die Nacht auf jeden Fall nicht vertreiben. Um 0:00 sind wir zufällig in der Pfarrer-Friedrich-Straße, packen auf einem Mauerpfosten unsere Sektflasche aus und stoßen auf das neue Jahr an. Noch ist es sehr ruhig, einzelne Raketen fliegen durch die Umgebung, doch langsam öffnen sich die Häuser, und Kästen mit Feuerwerksbatterien werden mitten auf der Straße platziert, und wir sind mittendrin. Die nächste Viertelstunde knallt, kracht und leuchtet es rundum dicht und überall, es riecht zunehmend und wird diesig. Da haben wir doch zufällig einen tollen Ort für den Jahreswechsel getroffen, ganz anders als der Überblick von unserem Hochhaus. Wir kehren um, Oggersheim ist nach dieser “Verzögerung” nicht mehr zu schaffen, wir sind auch so mit unseren 14 Nachtkilometern hochzufrieden. Auf dem Weg zur Bahn prosten wir Anwohnern zu, dann kommt um 0:24 die recht leere Silvester-Zusatzbahn aus dem Dunkel, erst in der Innenstadt füllt sie sich mit jungen Leuten. Wir fahren bis zum Berliner Platz, um die Bescherung zu begutachten: alles übersät mit Raketenresten. Hier gings noch eher klassisch zu: Papiertürmchen und -fetzen, Raketenstiele, nicht der Overkill mit den automatischen Feuerwerksbatterien wie im Vorort, der professionellen Feuerwerken kaum nachstand. Am Kamin lassen wir den Tag mit dem Sektrest aus dem Rucksack ausklingen und sind noch von den Eindrücken unserer Wanderung ausgefüllt.
PS: Fotos gibts keine. Wir hatten uns entschieden: entweder Wandern oder die Spiegelreflex mitnehmen und mit Stativ herumexperimentieren, um die vielen Lichtstimmungen passend einzufangen. Das hätte gedauert und der Wanderung einen anderen Charakter gegeben.

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Bericht im Pilger des Bistums Speyer

Im wöchentlich erscheinenden Blatt des Bistums Speyer, dem Pilger, ist in der Ausgabe 49/2011 auf Seite 14 ein Bericht über unser Reisejahr erschienen.
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