12.-14. August: Lechbruck mit Wanderungen

Am Montag Mittag starten wir nach Lechbruck. Die Harburg am Rand vom Ries merken wir uns für einen vielleicht nächsten Besuch in Nördlingen. Mit einem etwas sonderbaren Urlaubs-IC, der in Augsburg, wo wir in 30 Minuten Aufenthalt eine Diesellok bekommen, nach Oberstdorf und Berchtesgaden geteilt wird, geht’s bis Buchloe, in Marktoberdorf werden wir von unseren Verwandten abgeholt. Das Wetter ist etwas wolkig, der leichte Graueinschlag wird mit dem Regenradar gleich als unerheblich eingestuft, so dass wir unterwegs gleich anhalten und uns auf den Auerberg einwandern, mit 1055m das erste Mal über 1000m während der Reise. An den Hängen dieses Alpen-Vorbergs haben wir, wie schon seit Buchloe, gute Sicht auf die Alpen, deren Spitzen wie der Seuling und die Lechtaler Alpen, einen Wolkenhut tragen, wir bekommen aber auch Sonne ab. Unsere Verwandten sind beide im Ruhestand und haben sich hier im schönen Allgäu am Hang mit Blick und kleinem Garten mit Teich ihren Alterssitz gebaut, als wunderbaren Ausgangspunkt für ihre häufigen sportlichen Aktivitäten wie intensives Wandern, Bergsteigen und Mountainbike-Fahren. Für Fernreisen ohne Auto ist es allerdings nicht so gut geeignet, die nächsten Bahnhöfe sind etwa 20km entfernt. In der letzten Zeit haben wir uns öfter getroffen, mit den Aktivitäten und der Fotografie, jetzt auch mit dem IPad, gibt es jede Menge Themen beim Wein zu besprechen und Bilder zu schauen.
Am nächsten Morgen ist es wie erwartet trübe und feucht, nach ausgiebigem Frühstück starten wir Richtung Füssen mit Blick auf Neuschwanstein und Hohenschwangau, den wir im Einfahrtsstau nach Füssen unerwartet lange genießen können. Am Ausgangspunkt unserer Wanderung, in Bad Faulenbach, nieselt es noch etwas. Die Feuchtigkeit hat auch Vorteile: in kürzester Zeit sehen wir schöne Schnecken, kleine schwarze, Regenwurmfressende Bergsalamander und Schmetterlinge. Wir sind bald in Österreich, steigen von Vils durch feuchten und trotz eher niedriger Temperaturen schweißtreibenden Wald steil mit Alpenblick auf zur Salober-Alm auf 1110m, wo wir eine Rast mit Kaiserschmarrn einlegen, an der Staatsgrenze auf österreichischer Seite. Dann geht’s auf der Nordseite des Bergs wieder runter zum romantisch im Wald liegenden, ca. 4 Hektar großen Alatsee, einem Quellsee, den mit seinem 1000-jährigen Wasser in 15m Tiefe unter einer speziellen Bakterienschicht aufgrund Schwefel- und Phosphor-haltigem Gestein einige Mythen umgeben. Ich komme nicht umhin, auch hier baden zu gehen, obwohl ich mein Schwimmzeug vergessen habe, da muss eben das Unterhemd als Handtuch herhalten, danach kann ich ja die Jacke anziehen. Das Wasser ist erstaunlich angenehm, ich schätze um die 19°, so dass ich einige Runden drehe. Nach immerhin 16km und 520 Höhenmetern ist die Runde beendet. Im Haus essen wir zu Abend und setzen bis Mitternacht die Themen von gestern fort und finden die Lösungen für ein paar Computerfragen, die sich gestern gestellt haben.
Da wir unsere Bekannten in Sigmaringen auch heute nicht erreichen, suchen wir nach einem neuen Abschlussziel. Einige etwas anspruchsvolle Ziele wie Borkum oder Heringsdorf verwerfen wir, weil das sozusagen Hinfahren, Übernachten und gleich wieder zurück bedeuten würde.
Nach Betrachten der Sterne auf der Landkarte und Nachlesen in Wikipedia fällt aus Ingolstadt, Chemnitz, Meersburg und Paderborn unsere Wahl auf Landshut, wir suchen und buchen ein Hotel. Der Abschluss der Reise ist festgezurrt.
Am Morgen gibt’s wieder ein ausführliches Frühstück, diesmal auf der Terrasse bei Sonnenschein. Wir fahren zusammen nach Schongau, wo wir uns verabschieden und vorbei an unserem Bahn-Zeit-Reise-Ort Hohenpeißenberg nach Landshut fahren.

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