1. August: Transfer nach Stendal zum Onkel

Der Morgen begrüßt uns mit stahlblauem Himmel, es verspricht warm zu werden. Wir frühstücken heute nicht im Hotel, sondern angenehm draußen in einem Café am Ring, direkt an der gut befahrenen Fahrrad-Hauptstraße. Wir gehen noch eine Stunde shoppen mit Blick in die Lambertikirche, finden schöne Westfalenstoffe in einem spezialisierten Laden und staunen über den vielen gut besetzten Straßencafés. Den Zug erreichen wir gut, er ist pünktlich, jedoch nur 10 km, dann „hinter Güterzug“, danach „Signalstörung“, wir zittern um den Anschluss. Unnötig, nach Hamm kommen wir mit moderaten 17 Minuten Verspätung, unser ICE hat aber 28 (statt vorher angekündigten 5 Minuten). Ein hier ausgefallener ICE steigt komplett um, wir fahren die planmäßige Hochwasserumleitung über Magdeburg, dorthin wird sich wohl das Anschlussproblem verschieben, dort müssen wir nach Stendal umsteigen. Im ICE ist sogar die 1. Klasse voll besetzt, in einem Wagen der zweiten Klasse ist die Klimaanlage ausgefallen. Es läuft einigermaßen planmäßig weiter, wir verpassen den Zug in Magdeburg und treiben uns bis zum Nächsten rum. Am Bahnhof in Stendal holt uns Onkel Klaus, 87, mit seinem schicken Audi 80, mindestens 22, ab und chauffiert uns zum Hotel. Er hat sich auf uns eingestellt und sich von seinem Tagesablauf verabschiedet, wie er es schon von unserer Niederösterreich-Reise 2012 kennt. Wir machen einen gemeinsamen Stadtrundgang, bemerken positive Veränderungen in Stendal seit 2011 und weiter bestehende Altbaustellen. Wir essen zusammen im Garten unseres gut belebten Gasthauses und amüsieren uns prächtig. Zur Dämmerung fahren wir rüber in sein Haus. Der Garten ist gut in Schuss und mit vielen Nutzpflanzen besetzt. Nur der Eingangsbereich ist etwas zugewachsen, er siehts ein und will es ändern lassen. Wir bewundern seine verschiedenen Sammlungen im Keller, schauen Fotos an und blättern in Erinnerungen, auch das Hochwasser ist ein Thema, schließlich liegt Fischbeck und und der gesperrte Bahndamm Richtung Rathenow gerade gegenüber. Es macht Spaß, ihn so fit zu erleben. Durch die laue Nacht laufen wir zum Hotel zurück. In unserem geräumigen Zimmer, ehemals Teil einer Altbauwohnung über dem intensiv begrünten Innenhof lässt es sich bei offenem Fenster gut schlafen.

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