29. Juli: Bremerhaven, dann nach Münster

Das hat man von toller Aussicht, vielen Fenstern und gutem Wetter: Morgens heizt es oder zieht es. So wird der Tag unfreiwillig länger, wir haben mehr Zeit zum Frühstück. Es ist viel los, wir sind nicht die einzigen Spätaufsteher. Wir haben uns erstmal den „HafenBus“ um 14 Uhr vorgenommen. Das sieht gut aus, es gibt noch einzelne Tickets und den Rat, am Ausgangspunkt im Fischereihafen einzusteigen. Zuerst gehen wir Schnellshoppen im Einkaufszentrum am Klimahaus, ich brauche eine Kappe gegen Hitze und Sonne, nachdem ich in den letzten Wochen alle meine 3 Varianten irgendwo liegengelassen oder verloren habe. In Minuten finden wir Ersatz, einfacher, hosentaschentauglich, preiswert genug zum Verlieren. Und Marlis findet tatsächlich auf die Schnelle zwei reisetaugliche Teile zum Soforteinsatz, komplett ungeplant, dafür reicht der Platz im Koffer noch.
Dann mit dem Stadtbus zum Fischereihafen: eine Mischung von neumodischen Büro- und Loft-Gebäuden (wie in Duisburg oder Münster am Hafen, nur kleiner) und Fischnostalgie mit Fischbrötchenbuden und Selbstbedienungs-Fischlokalen in alten ehemaligen Packhallen aus Backstein, naja. Und in den angrenzenden Packhallen, wo wirklich noch was gepackt wird, und es kleine Fischbratküchen gibt, ist Montag Ruhetag. Wir futtern was Fischiges aus der Hand und stellen uns mit unserem Ticket in die Schlange des ausverkauften Hafenbusses, so bekommen wir einen guten Platz im oberen Deck. Wenigstens das hats gebracht, für die weiteren Einstiegspunkte bleiben nur noch Plätze unten übrig. Die präzise 2 Stunden dauernde Fahrt ist wie vermutet super: Der „Sabbler“ redet mit Platteinschlag und in spannendem, humorvollem Stil in einem durch, Geschichtliches, Aktuelles, Unbekanntes, immer passend zum Ort, ich schaffe es trotzdem, einzunicken. Wir sehen riesige Kreuzfahrtschiffe, Autotransportschiffe, Containerschiffe, auch im Dock, sehen Verladungen und erfahren einiges über die Logistikkette, die Auto-Aufbereitung und -Umrüstung und die Umschlagmengen, absolut beeindruckend. Nebenbei wird der freie Platz für die Lagerung von Teilen für Offshore-Windkraftanlagen wie 59m-lange Rotorblätter, teils Importe aus Vietnam, genutzt. Das Ganze ist mehrere Kilometer lang, mit großen Parkplatzanlagen für die zwischengelagerten Autos. Die Ausstiegszeit passt wunderbar zum Bus Richtung Bahnhof und dort Kaffee und Kuchen, bevor wir nach Münster losfahren, mitten durch ein Gewitter.
Die Idee mit Münster hatten wir erst gestern: Statt täglich mit Koffern umzuziehen, sind Standorte in der Nähe von Bahnknotenpunkten viel praktischer: wir laden das Gepäck ab und machen von dort Tagesrundtouren, abends treiben wir uns dann im Standort rum. So auch heute: nach einer netten Fahrt mit einem Klappfahrrad-fahrenden Arzt, der uns Tipps für Soest gibt, starten wir vom Ibis Münster, wo wir 3 Nächte bleiben, zur meines Wissens ältesten Bio-Brauerei Pinkus Müller quer durch die echt attraktive, in den Semesterferien am Montag jedoch eher verschlafene Innenstadt. Das gefällt uns! Morgen früh suchen wir uns eine Tagesrunde aus, Ideen gibt’s schon, außerdem ist uns eine Slowfood-Bekannte eingefallen, die hierher umgezogen ist. Da hilft jetzt eine weitere Neuerung: Marlis großes Kontaktverzeichnis ist auf das ipad umgezogen, da reicht das Stichwort. Sofort haben wir den Namen, von anderen Bekannten erfahren wir die neuen Telefonnummern, und siehe da, sie will sich hier sehr gern mit uns treffen!

Dieser Beitrag wurde unter Zusatzreise veröffentlicht. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten auf 29. Juli: Bremerhaven, dann nach Münster

  1. Linn Schöllhorn sagt:

    Ihr Lieben,
    wie schön es doch ist, dass ihr wieder auf Reisen seid! So können wir erneut in den Genuss des Reisens kommen – und das von zu Hause aus. Ich wünsche Euch bei all Euren vertrauten Plätzen spannende, neue Erlebnisse und Eindrücke und freue mich auf Eure Bilder und Berichte.

    Seid gegrüßt aus der Heimat mit einer Sehnsuchtsumarmung
    Eure Linn

  2. Helmut sagt:

    Hi
    ein absolutes weiteres Muss ist die Gaststätte KöPi = Königspilsenerstuben in der Stadtmitte auf der kleinen Bergstrasse.
    Der Wirt heißt Bübi Wulf und dem bestellt schöne Grüße von mir.
    mfg
    Helmut

    • Joachim (Text) & Marlis (Fotos) sagt:

      Haben wir gemacht! Uns auch bei Stuhls waren wir. Danke für die Tipps!

  3. Helmut Koch sagt:

    Hi ihr Lieben,
    schön das Ihr meine alte Heimatstadt Münster besucht.
    Es gäbe natürlich von meiner Seite 1000 Tipps und Anregungen für Euch, aber selber rausfinden macht ja mehr Spass.
    Und ob nach so langer Abwesenheit die “Geheimtipps” noch stimmen, wage ich zu bezweifeln.
    Allerdings ist es ein Muss auf dem Prinzipalmarkt in die Gaststätte Stuhlmacher, in eingeweihten Kreisen auch Stuhls genannt, einzukehren.
    Weiterhin alles Gute und Liebe für Euch

    Helmut