5. Juni: Bad Reichenhall: Staufen-Aufstieg

Bad Reichenhall: Planung und 1000m-Aufstieg auf den Staufenkamm

Es gibt lange Frühstück, und wir überlegen, wie eine Einteilung der nächsten Tage hier in den Bergen unter Berücksichtigung der durchwachsenen Wettervorhersagen aussehen könnte. Morgen planen wir Salzburg, heute fällt uns, da hier in der Ecke keine Gewitter auftreten sollen, eine Wanderung ein. Da noch Bergtouren als Ziele vorgesehen sind, wollen wir einen Testaufstieg in den nahegelegenen Staufenkamm machen. Wir üben für Mehrtageswanderungen: Marlis nimmt einen weiteren Rucksack, die große Kamera bleibt unten, Kleidung und Technik für Eventualitäten und Übernachtung werden mitgenommen. So kommen wir erst kurz vor Eins los. Wir lassen uns nicht von pauschalen Wetterwarnungen der Rezeption abhalten; die Detailabfragen von Wetteronline und dem Regenradar lassen keine wesentlichen Probleme erwarten und erlauben uns, rechtzeitig zu reagieren, solange wir Handy-Empfang haben und das laufend verfolgen können. Also starten wir. An der Therme vorbei überqueren wir die Saalach und steigen durch Wald zur Padinger Alm auf, wo wir die letzte mögliche Einkehr nehmen. Der Blick auf Bad Reichenhall ist schon gut, ebenso auf die umliegenden Berge wie den Predigtstuhl. Da wir noch unter 700m liegen, ist der Blick auf die dahinterliegenden hohen Berge versperrt. Zunächst auf breitem Schotterweg, dann auf einem in Serpentinen verlaufenden Waldweg mit vielen Stufen steigen wir gleichmäßig auf. Viele Frühaufsteher kommen uns schon auf dem Rückweg entgegen. Es läuft gut, wir steigen langsam, aber stetig und ohne dass es uns anstrengt, höher. Ab 1000 m Höhe wird der Weg schwerer, es ist steinig bis felsig. Der Wald wird lockerer, endlich bieten sich Ausblicke. Bad Reichenhall liegt tief unten, wir kommen langsam auf die Höhe des Predigtstuhl. Jetzt zeigen sich die dahinter liegenden hohen Berge, der Watzmann ragt am Horizont empor. Wir steigen weiter und erreichen unser Wunschziel: den Sattel zwischen Mittel- und Hochstaufen. Wir können jetzt ins Tal auf der anderen Seite schauen. Wir steigen noch ein paar Meter, dann haben wir 1500 m erreicht und sehen noch besser ins Tal, auf Bad Reichenhall, die nahen und mittlerweile als vollständige Kette erscheinenden über 2500 m hohen Berge dahinter mit dem Watzmann, auf dem wir Hocheck, Mittelspitze und Südspitze ausmachen können. Grandios, dieser Blick! Wir sehen gleichzeitig über 2000 Höhenmeter: Bad Reichenhall auf 470 m und den Watzmann auf 2710 m. Von der Zeit her macht es keinen Sinn weiterzusteigen, wir sind außerdem mit dem Erreichten sehr zufrieden, über 1000 m gestiegen, Knochen und Kondition halten, Rucksäcke passen, gute Aussicht. Wir wissen jetzt, dass wir uns noch mehr zutrauen können; Muskelkater morgen muss allerdings zum Einlaufen nicht sein. Wir steigen ab, Marlis wie eine Gemse, sie ist bald nicht mehr zu hören, ich schone meine Gelenke und gehe die Stufen mit Stöcken runter. Es zieht zwar etwas in den Knien, wird aber nicht schlimmer. Wir erreichen wieder die Padinger Alm, jetzt gibt es Abendessen, danach steigen wir den Rest ab. Wir sind hoch zufrieden mit dem Test: Wir sind voll einsatzfähig. Das begießen wir mit einem Sekt in der Dachlounge in der Dämmerung und waschen dann von uns und aus der Kleidung den Schweiß des Tages. Sogar der Text von heute entsteht noch, so fit sind wir.

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Eine Antwort auf 5. Juni: Bad Reichenhall: Staufen-Aufstieg

  1. Petra Seidel sagt:

    Hallo Marlis und Joachim,
    ich bin schon mächtig auf euren Blog vom Watzmann gespannt.
    Ich bin die Zugbegleiterin der Berchtesgadener Landbahn BLB, die euch in die Berchtesgadener Berge gebracht hat. Hoffe ihr habt die Tage gut überstanden und viele Eindrücke gesammelt. Das Wetter hat ja Gott sei Dank mitgespielt.
    Wünsche euch alles gute weiterhin und ich denke ich werde euren Blog weiter verfolgen.
    Ich finde es super was ihr macht.
    Viele Liebe Grüße
    Petra