Fahrt nach Weißenhorn (Ziel: Bernhard Wadle-Rohe). Fund im Stadtarchiv. Besuch Heimatmuseum.
Heute hat das zweite Drittel des Reisejahrs begonnen!
Mit vier Umstiegen, zwei Bussen und drei Bahnen fahren wir nach Bayern, aber immer noch Oberschwaben: nach Weißenhorn. Ideengeber Bernhard Wadle-Rohe schickt uns hierher. Die Sonne begrüßt uns heute schon während der Bahnfahrt. Der Ort zeigt sich mit einer engen Altstadt, an deren Rändern aber stattliche alte Gebäude stehen: Stadttore, Kirchen, Handelshäuser. Ab dem 16. Jahrhundert gehörte die Stadt lange Zeit den Fuggern und war ein Handelszentrum.
Im 19. Jahrhundert entstand hier ein Stadttheater, das kleinste Bayerns. Bernhard hatte das Theater erwähnt, als er von seiner ersten Theaterrolle in seiner Zeit am Claretinerkolleg berichtete. Er meinte, dass damals die Presse dabei war. Marlis hat das Stadtarchiv kontaktiert, wir können in den alten Ausgaben Neu-Ulmer Zeitung stöbern. Er war von 1964 bis 1966 hier, und an dem streng katholischen Internat waren die Theateraufführungen die einzigen Möglichkeiten, aus dem Internat in die Stadt zu kommen. Im Archiv werden wir von Wolfgang Ott begrüßt, seit 20 Jahren Leiter des Heimatmuseums, Tourismus und Archiv macht er auch noch. Die Wälzer liegen bereit,
Das Blättern in den Zeitungen selbst ruft auch bei uns Erinnerungen wach: Die alte Typografie, alles schwarz-weiß, kleine Rubriken, wenig Veranstaltungen, gelbes, intensiv alt riechendes Papier, nette Zeichnungen im Stil der 60er Jahre.
Wir interviewen Wolfgang Ott zum Abschluss, ein Foto lässt er nicht zu, als Motiv bietet er seine Bavaria-Figur mit Tirolerhut an. Dann gehts nach seiner Empfehlung ins Heimatmuseum. Dort gibt es aktuell eine Sonderausstellung zum Handel mit Gewürzen. Wir besichtigen aber nur die ständigen Teile, das ist schon sehr viel und anschaulich aufgemacht, Herr Ott hat nicht zuviel versprochen. Heutiger Zustand und Größe sind sein Werk aus den 90er Jahren, und den schon damals geplanten zweiten Bauabschnitt im benachbarten Alten Rathaus für die Kunst wird er jetzt wohl auch realisieren können, die Verwaltung ist im Moment vorübergehend in einer alten Landwirtschaftsschule außerhalb der Innenstadt untergebracht und wird in zwei Jahren in die größeren Fuggerhäuser neben der Kirche ziehen, die momentan renoviert werden. Nach dem intensiven Forschungsnachmittag lassen wir den Tag nach einem kurzen Gang durch die Hauptstraße im sehr geschmackvoll und modern eingerichteten Café Brenner ausklingen. Nachher gehen wir wieder hervorragend schwäbisch, diesmal im bayerischen Schwaben, essen: Zwiebelhackbraten mit Krautspätzle.
Wenn er recht hat, hat er recht.
Er ist halt der Mathematiker, ich nur der Biologe.
Bruder Rolf
Moin,
jetzt wird gepetzt.
Verschweigt der Kerl glatt seinen Geburtstag.
Also, damit es alle wissen:
Joachim Krueger hat am 10. Februar Geburtstag und wurde 59 Jahre alt.
Und verschweigt ihn tapfer im tiefen Allgäu (da lieg ich doch richtig?).
Das musste jetzt sein
Noch mal alles Gute, herzlichen Glückwunsch
Bruder Rolf
Das musste ja kommen, nachdem wir Rolfs Geburtstag durch unseren Besuch in Aachen im Dezember offengelegt haben.
Ich danke also für die Glückwünsche.
Jetzt kommen die Fehler: Ich bin bestürzt, dass mein Bruder nicht mehr rechnen kann. Wenn ich 59 geworden bin, dann er 57. Dann doch besser 58 und 56. Und das war nicht im Allgäu, sondern in Schwaben, im baden-württembergischen Ummendorf und in der bayerischen Fuggerstadt Weißenhorn
Joachim
Hallo ihr Lieben Weltreisenden!
Das ist ja ein Hammer! Wie schnell ihr fündig geworden seid? Eine reife Leistung.
Hoffentlich gab es noch mehr positive Eindrücke in Weißenhorn. Habt ihr die Schwälbchen Milch Werke besucht? Habt ihr die MONTESSORI Schule gefunden? Dort in dieser Landschaft habe ich viel Zeit in der Natur verbracht damals – weil uns das Weltliche verboten war. Es war eine harte Zeit der religiösen Indoktrination. Ich sollte Missionar werden in Afrika – ein echter Claretiner Mönch. Die sind auch in der Christopher-Blindenmission in aller Welt tätig. Gott hat mir einen anderen Weg gezeigt!
Ich danke Euch für die Spurensuche – meine damalige Zeit steigt wieder hoch – das Heimweh nach dem Pfälzer Wald – die Fremde Klosterwelt für einen 9-Jährigen Waldbauernbub eines Schrankenwärters. Ich glaube vor sexuellen Übergriffen blieben wir im Heim verschont – aber die Strenge der späten Adenauer-Ära war spürbar noch.
Ich wünsche Euch ganz viel Erfolg und viele neue Eindrücke und positive Erlebnisse, von denen ihr noch in vielen Jahren erzählen werdet.
BWR