18. Dezember: Berlin

Besuch bei Modellbaubedarf Modulor (Ziel: Gabriele Heck) in Berlin

Annette hat für alles gesorgt. Wir schlafen besser als im Hotel, dazu haben wir noch ein Ankleidezimmer, so dass ich Marlis länger schlafen lassen kann. Zum Frühstück gibt es lauter handselektierte Köstlichkeiten, die kein Hotel bietet. Nach dem ausführlichen Frühstück mit Sonne und Schneeblick brechen wir gegen Mittag auf. Bei dem blauen Himmel wählen wir die Sightseeing-Variante: mit der Straßenbahn fahren wir zum Hackeschen Markt, ein Schienenparker sorgt dafür, dass wir schon etwas davor aussteigen und einige Läden besichtigen können.
Über die Spree, wieder mit Eisschollen, flanieren wir die tief verschneite “Unter den Linden” zwischen Touristen, Sightseeingbussen und Weihnachtsmarkt entlang. Ein Gespann mit Anhänger und einem Auto drauf, das von einem davorsitzenden Filmteam gefilmt wird, fährt vorbei.
Im Museumsshop vom Guggenheim wärmen wir uns auf.
Auf dem Weg zum Brandenburger Tor versuchen wir es mit unserem “Bild von uns mit Ortsbezug”, aber das Tor ist sperrig. Besser gelingt es uns dahinter am Holocaust-Mahnmal mit Tor und Reichstag dezent im Hintergrund.
Mit Bussen fahren wir über den Potsdamer Platz zu “Modulor” in der Gneisenaustraße in Kreuzberg, dem Ort von Ideengeberin Gabriele Heck. Passend zum Ort hat sie die kreativste Auftragsbeschreibung erstellt, ein langes Leporello. Zweieinhalb Stunden stöbern wir durch den Laden. Alles ist gut geordnet und beschriftet, aber nüchtern-industriell präsentiert. Es gibt alles zum Zeichnen, Malen, Basteln und Architektur-Modellbau: Folien glatt, glänzend, klebend, weich, gelocht, textil, wollig, alle Arten Schachteln, Dosen, Platten. Da muss man keinen anderen Laden mehr besuchen. Wir kaufen exotischen Kleinkram: Moosgummi, Holz-Briefumschläge, Karten vom Berliner Fernsehturm zum Ausschneiden, Radierschablonen usw. Uschi Krempel bestätigt uns im Interview, dass der Laden eine einmalige, international bekannte Fundgrube für alle Kreativen, Architekten, Künstler und Bastler ist. Der Laden ist eng und am Samstag richtig voll. Und jetzt in der Weihnachtszeit haben sie einen sehr originellen Tisch aufgebaut: Lauter “Gedecke”, zusammengestellt aus Artikeln für ihre Zielgruppen: für Künstler, Ästheten, Architekten … Jede Menge Ideen. Den Katalog können wir nicht mitnehmen, er ist zu dick und schwer für unser Gepäck, auch wenn er jetzt kostenlos ist, weil es der letzte gedruckte sein wird: wie beim Kursbuch der Bahn, alles nur noch im Internet oder als PDF-Datei. Dann laufen wir durch die nahegelegene Bergmannstraße. Im “Matzbach” in der Marheineke-Markthalle essen wir gut und schwäbisch. Die U-Bahn bringt uns zum Kulturkaufhaus Dussmann, das wir nach Verlagen und Büchern durchsuchen, die sich mit Reiseberichten befassen – vielleicht bekommen wir Anregungen, wer sich wie für das Material von unseren Reisen interessieren würde. Bis 24 Uhr halten wir es allerdings nicht im Laden aus. Nach einem abschließenden Glühwein fahren wir mit dem Bus zum Alexanderplatz und von dort mit U- und Straßenbahn nach Pankow zurück.

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5 Antworten auf 18. Dezember: Berlin

  1. Gabriele Heck sagt:

    Kaum lese ich “Berlin” auf Eurer Web-Site zur “Bahn Zeit Reis”-Reise, schlägt das Herz schon höher. “Modulor” – DAS isses !!
    Das Geschäft, das von außen harmlos erscheinen mag, entpuppt sich als Wunderbox und drinnen ist es – so wie Joachim schreibt – “weich, gelocht, textil, wollig …”. Ich fühle mich ebenfalls ganz wollig, eher fusselig, als ich Euren anschaulichen Bericht vor Augen habe.
    Das “Bild mit Ortsbezug” haben wir in dem besagten Holz-Briefumschlag erhalten. Sehr deutlich hob er sich von der übrigen Post ab.
    Sehe ich die Fotos mit all den bunten Sachen, möchte ich auch gerne dort sein und stöbern, gucken, fühlen, kaufen.
    NEIN! Ich sacke förmlich zusammen, als ich vernehmen muss, dass der jetzige Katalog der letzte ist und Ihr keinen mitnehmen könnt. Er ist der letzte seiner Art und ich habe ihn nicht!!
    So werde ich meinen alten Katalog hüten wie einen Schatz. Ja, ich bin auch Kreative, eine heimliche Architektin (innen wie außen und drum herum), Künstlerin und Bastlerin …
    Da wart Ihr also, an MEINEM Sehnsuchtsort!
    GH

    • Axel Roedel sagt:

      Liebe Frau Heck,

      vielen Dank für Ihren Hinweis auf uns als Sehnsuchtsort. Ihre freundlichen Worte klingen bestimmt noch lange nach bei uns und wir freuen uns sehr, dass Ihnen Modulor so gut gefällt. Damit Sie nicht auf den letzten Katalog verzichten müssen, würde ich Ihnen diesen gerne zusenden. Melden Sie sich doch bei mir! Meine E-Mail-Adresse ist mein Nachname bei modulor.de.

      Demnächst werden wir auch in unserem Blog auf dieses schöne Projekt hinweisen. Ich hoffe es macht weiterhin so viel Freude und führt zu weiteren interessanten Einblicken und zu bislang unbekannten Orten.

      Viele Grüße
      Axel Roedel

      • Gabriele Heck sagt:

        … mach’ ich doch gleich, Juhu!

      • Gabriele Heck sagt:

        Hallo Herr Roedel,

        ich bin begeistert, ich habe heute neben dem letzten Modulor-Katalog in Papierform auch noch eine Musterkiste erhalten!
        Diese habe ich mir sofort angeschaut: Stücke von Stäben und Profilen, rund, eckig, in U-Form, manche hohl, Perlen, Kugeln, ein “Goldfisch”, eine winzige Männerfigur, ein kleiner Klettverschluss, ein grünes Gummiband, daneben in einer langen Reihe Proben – d.h. kleine Matten, Platten oder Folien – der verschiedensten Materialien wie PVC, Gummi, diverse Kunststoffe, Holz, Papier, Pappe, Karton, Metall, Filz, Kork, Textiles, ein Minirasen (wollte ich schon immer mal prüfen, ob ich den für einen Deko-Gag verwenden kann), ein alufarbenes “ornamentöses” Teil, das man laut Katalog formen kann, lauter kleine Muster von dick bis dünn, hart oder weich, uni oder gemustert, verschiedene Farben, glatt oder rauh, spiegelnd, … usw. usf.
        Erst habe ich befürchtet, ich kann diese vielen Materialien nur mühselig identifizieren, dann erst habe ich das schmale Heft bemerkt, das der Musterkiste beigefügt ist und in dem alle Proben benannt sind.

        Ich bin immer noch nicht fertig mit Gucken und Fühlen. So viele verschiedene Muster, die mich sofort zu allerlei Vorhaben anregen: Z.B. mein eigenes Wunschhaus als Modell zum Anfassen zu entwerfen und zu basteln. Das wollte ich immer schon mal machen.

        Natürlich kann ich alle Produkte auch im Katalog sehen, aber eben nur sehen und nicht anfassen.
        Da ich nicht mal eben bei Modulor in Berlin vorbeischauen kann, ist diese Musterkiste als Beigabe zum Katalog natürlich toll: Mein persönlicher “Mini-Modulor” für Zuhause!

        Vielen Dank und herzliche Grüße von
        Gabriele Heck

        P.S. Das alles werde ich natürlich Marlis und Joachim zeigen, wenn Sie uns wieder besuchen werden!

  2. Dominik sagt:

    Netter Blog, mundet mir.