Spiekeroog-Abfahrt verspätet, dadurch Fahrt nach Hankensbüttel mit Autoeinlagen
Wir sind jetzt schon länger als eine Woche unterwegs, ich kann es nicht glauben, es kommt mir viel kürzer vor, aber wenn ich an all die Erlebnisse und Begegnungen mit den Menschen in dieser Zeit denke, merke ich, dass wir nicht erst seit gestern unterwegs sind.
Weil eine Frau mit Koffer am Fenster vorbeizieht, googlet beim Frühstück Joachim „Spiekeroog Fähre Fahrplan“ und landet auf der Homepage von Spiekeroog, und da liest er, dass die Abfahrt der Fähre von 11:30 Uhr auf 10:15 Uhr verschoben wurde, gar nicht mal wegen des “Sturmtiefs”, das gar nicht so stürmisch ist, sondern weil es die Frachtfähre ist, die Personen eher nebenbei mitnimmt.
Selbst das Hotel hat keine Information bekommen. Damit ist unser ohnehin schon schwierige Fahrpan mit sieben Mal umsteigen zu unserem nächsten Erinnerungsort von Yvette, Hankensbüttel, von Anfang an hinfällig, wir werden das Beste draus machen. Und das beginnt schon gleich danach, als ich die Hausdame unseres Hotels „Zur Linde“ Heike Feisthauer interviewe. Es gesellt sich Guido Panke dazu, den ich gleich mit interviewe, denn er hat, ganz passend, auch eine Erinnerungstour gemacht, er war hier vor über 30 Jahren oft mit seinen Eltern in Urlaub. Er will dasselbe Schiff wie wir nehmen und war auch schon auf der Herfahrt mit an Bord. Er ist so freundlich, uns in seinem Auto bis Oldenburg mitzunehmen, er will nach Hamburg. Die Hausdame weiß, dass die Linde schon mehr als 200 Jahre alt und das Haus vor 154 Jahren drumherum gebaut worden ist. Die Hotelgäste mußten in den Jahren vor der Währungsreform 1948 zusätzlich noch Naturalien mitbringen, z. B. Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Wein, Brikett. Sie sieht die touristische Entwicklung Spiekeroogs sehr positiv, aber es soll “diese urige Ruhe bleiben und nicht syltähnlich werden”.
Der Weg zur Fähre ist auf dem Deich sehr stürmisch und regnerisch, aber wir schaffen das gut trotz des Gepäcks. An Bord ist es feucht und ziemlich voll. Zwischendrin schwankt das Schiff, Seemannsgang beim
Rumlaufen ist angesagt.
Die Fahrt nach Oldenburg in Guido Pankes Auto vergeht wie im Flug bei spannender Unterhaltung. Weiter geht es nach Bremen, wo wir, egal wie wir die Auskunft im Internet auch quälen, eine Stunde Aufenthalt haben und die, statt in der wegen Wasserrohrbruch pünktlich zu unserer Ankunft geschlossenen Lounge , bei Kaffee und Kuchen im Bahnhof verbringen. Bremen ist ein Bahnknotenpunkt, wir sind in der letzten Woche schon mehrmals hier umgestiegen. Weiter geht es nach Uelzen über Soltau (geplant war Hannover), quer durch die Lüneburger Heide, die wir aber wegen Dunkelheit nicht sehen, genau zwei Stunden lang mit einem alten Dieseltriebwagen, endlich mal Zeit zum Lesen und Schlafen nach all den Überraschungen. Uelzen begrüßt seine Fahrgäste und uns mit einem von Hundertwasser gestalteten Bahnhof und jeder Menge Jugendgruppen, die wohl in die gemeinsame Wochenendfreizeit fahren. Die einen sind Pfadfinder, erkennbar an ihrem dunkelgelb-blau gerollten Halstuch, die anderen schleppen verpackte Musikinstumente. Allen gemeinsam sind dicke Rucksäcke mit herausragenden Schlafutensilien und ein munteres, fröhliches Geplapper. Sie singen sogar gemeinsam, diese Tonaufnahme misslingt leider wegen der vielen Nebengeräusche im Zug.
Um 19:47 Uhr erreichen wir Wittingen. Helga Schulze, Inhaberin der “Rentelmannschen Mühle”, wo wir übernachten, ist so freundlich, uns von Bahnhof abzuholen. Das erspart uns ca. eine Stunde Fahrzeit, die wir noch wartend, per Bus und zu Fuß hätten zurücklegen müssen; ursprünglich war das nahtlos vorgesehen. Nach unserem Fahrplanchaos nehmen wir heute ihre Hilfe gerne an. Obwohl ihr “Mühlenstübchen” eigentlich schon geschlossen hat, bereitet sie uns trotzdem noch eine schöne warme Mahlzeit zu.
Hallo Ihr Liebe
Haben eure letzten Reiseberichte mit spannung verfolgt,und wünschen euch beiden noch
viele aufregende(positive) Erlebnisse.
Wir machen uns jetzt auf den Weg zum Orientalischen-Buffet mit Märchenerzählerin.
Liebe Grüsse
Gaby und Angelika