Appenweier: Schokoladenseminar, Offenburg: Essen im Zentrum
Der heutige Ausflug hat sich beim Besuch in Baden-Baden im April ergeben: Die Confiserie Gmeiner, die das Café König betreibt, bietet an ihrem Stammsitz Schokoladenseminare an, die uns gefallen haben. Wir fahren zehn Minuten früher, damit wir zwei ICE zur Auswahl haben, die Anschluss zum stündlichen Zug nach Appenweier haben; den zu verpassen, wäre bei einem Nachmittagsseminar ärgerlich. Es klappt alles reibungslos, auch der zweite Zug hätte funktioniert, dazu strahlt die Sonne ungehindert vom blauen Himmel. Beim Ausstieg finden wir einen kurzen Fußweg unter der Bahn durch und sind schneller und damit noch eine Minute vor Beginn am Ort. Gmeiner betreibt fünf große Cafés zwischen Baden-Baden, Stuttgart und Freiburg. In der Zentrale werden die Confiserie-Artikel rein handwerklich hergestellt, Maschinen helfen nur beim Temperieren, Kühlen, Rühren. Wir sind 15 Teilnehmer, werden vom Assistent der Geschäftsführung mit Sekt begrüßt und engagiert und sachkundig durch den Nachmittag geführt. Jeder wird mit Rezeptheft und Schürze ausgestattet, dann scharen wir uns um den großen Marmor-Arbeitstisch. Wir bereiten eine Ganache für Trüffel vor, überziehen Marzipanpralinen, gießen Schokoladetafeln und stellen eine schnelle Mousse au Chocolat her. Dabei wir ausgiebig probiert, bis nichts mehr geht, jede Menge Ergebnisse und Reste können wir uns verpacken und mitnehmen. Wir erfahren – für uns als Wiederholung – von den Kakaosorten Forastero, Criollo und Trinitario, wobei hier nur die beim Kaffee dem Arabica entsprechende höherwertige Sorte Criollo, 10% des Weltmarktes, verarbeitet wird. Bei allen Zutaten wird auf Qualität und fairen Handel geachtet. Soweit Zwischenprodukte zugekauft werden, muss der Lieferant nach ähnlich strengen Kriterien arbeiten. So stammt die meiste Kuvertüre von Valrhona, conchiert wird hier nicht. Wir erfahren, wie geschickt mit dem Temperieren umzugehen ist, damit die Fette geeignet verteilt bleiben und Optik und Konsistenz nicht leidet; angegraute Schokolade kann man zwar bedenkenlos essen, sieht aber schlecht aus. Die Tricks und Kniffe sind vielfältig und verlangen Übung, wie beim Tauchen, Tütendrehen und Spritzen. Es macht sehr viel Spaß, und wir sind punktgenau mit dem Programm durch, so dass noch etwas Zeit für Smalltalk bleibt. Wir lassen uns gute Gasthöfe in der erreichbaren Umgebung nennen, da unser Favorit in Kehl, den wir von früheren Reisen kennen, ausgebucht ist. Passend fährt ein Zug nach Offenburg, das wir bisher nur zum Umsteigen genutzt haben. Heute gehen wir die Hauptstraße entlang ins Zentrum, vorbei an schönen Geschäften und netten Straßenzügen. Genau in der Mitte liegt das 650 Jahre alte Hotel Sonne mit etwas gehobener badischer Küche, alles frisch und regional. Mit unseren Kleinigkeiten wie Flädlesuppe und saure Leber sind wir sehr zufrieden, mehr geht nicht nach der vielen Schokolade. Stressfrei, jedoch genau passend fährt ein ICE direkt zurück, so dass wir noch den ganzen späteren Abend für uns haben, bevor wir morgen zur letzten Reise des Jahres aufbrechen werden.
Aaahhhh … SCHOKOLAAADE … Mousse au Chocolat … Pralinen …
Ihr seid gemein, sooo viele Bilder ins Internet zu stellen, die einem das Schokoladenwasser im Munde zusammen laufen lassen!