9. September: Wanderung bei Oberammergau

Oberammergau: Ausflug mit Verwandten von Murnau, Wanderung auf den Pürschling

Wir werden direkt nach dem Frühstück von unseren Verwandten Peter und Christine, die wir schon früher in Lechbruck besucht hatten, mit dem Auto abgeholt. Sie haben sich eine Wandertour ausgesucht und fahren mit uns nach Oberammergau und ein Stück Richtung Kolbenalm. Wir steigen im Hang durch abwechslungsreichen Wald, der immer wieder Blicke auf Oberammergau öffnet, auf Richtung Pürschling. Kurz vor dem Gipfelkamm endet der Wald, die vorgelagerten Bergketten bilden eine Lücke und der Blick nach Norden in die Ebene ist frei. Wir entdecken den Hohenpeißenberg, unser Ziel aus dem März, er ragt wunderbar ausgebreitet mit seinen Türmen aus der Ebene. Überhaupt hat sich das kleine Regengebiet, das bei der Abfahrt noch für dunkle Wolken sorgte, und wohl der Grund für den Tropfen in der Wettervorhersage war, verzogen, wir haben beste Sicht und viele schöne Wolken am sonst tiefblauen Himmel. Auf den breiten Wegen, auf denen wir uns gut unterhalten können, fallen die 600 Meter Aufstieg kaum auf, auch die neuen Wanderschuhe von unserem Sponsor Schuh-Keller drücken nicht. Auf der Alpenvereinshütte füllen wir unsere Tanks auf, dann machen wir uns, nachdem es bisher so gut ging, auf zu den letzten 200 Höhenmetern, die diese Bergkette zu bieten hat. Jetzt wird es etwas kraxeliger, am Ende gibts ein kurzes Seilstück, und wir stehen am Gipfelkreuz des Latschenkopfes, nach Norden vor uns der Teufelstättkopf, den wir auch besteigen. Wir haben eine grandiose Sicht. Mit Hilfe der Handy-Karte, des Kompasses und der Wanderkarte können wir vieles ausmachen: Ammersee, Starnberger See, Staffelsee, Forggensee, Zugspitzmassiv, Alpspitze. Das hat sich gelohnt, die 200 Meter höher lassen die hohen weiten Kämme viel besser herausragen, und die tieferen Berge stehen beim Blick in die Ebene nicht so im Weg. Wir steigen auf ähnlichem Weg wieder ab und fahren nach Oberammergau hinein. Was wir sehen, ist bayerisch bunt angemalt und sehr touristisch; die Herrgottschnitzer mit Figuren in allen Größen sind da noch das Harmloseste. Für Schnelltouristen werden auch Kuckucksuhren auf Englisch und natürlich Käthe Wohlfahrt’s Christkindlmarkt im Sommer angeboten. Durch die Passionsspiele scheint das hier zum internationalen Ziel geworden zu sein, mit allen Übertreibungen. Das Eiscafé, das wir ansteuern, ist dagegen erstaunlich gut: bestes Eis und Tiramisu und sehr preiswert. Wir unterhalten uns länger und trennen uns am Bahnhof: jetzt fährt direkt die kleine Reginalbahn auf der eingleisigen Stichstrecke nach Murnau, seit 1905 elektrifiziert. Dort ist es schon dunkel, diese Bahn hält nahe am Ort, und wir sind schnell an der Hauptstraße, wo wir gleich bei der Weißbierbrauerei Karg einkehren. Es ist ein altes Brauhaus, das leichte Weißbier ist hervorragend, ebenso die Haxnsülze. Gesättigt kommen wir ins Hotel, zum Tippen reichts kaum, ich fange die fehlenden Tage nur an, und mache eine Grobplanung für Murnau morgen, bevor ich einschlafe.

Dieser Beitrag wurde unter eigenes Ziel abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den Permalink.

Eine Antwort auf 9. September: Wanderung bei Oberammergau

  1. Gabriele Heck sagt:

    … schon wieder im Café, was sonst?
    :-)
    Was ich eigentlich schreiben wollte:
    Die Fotos sind märchenhaft wie aus dem Bilderbuch; als ob sie “nachgeschönt” worden wären. Aber ich glaube sie Euch => Dort muss es so schön sein!