25. Juli: Berlin und zurück

Berlin: Bauhaus-Archiv, Treffen mit dem Slowfood-Magazin, auf der Rückfahrt Verwandtentreffen in Stendal

Wir starten nach dem Frühstück mit dem Bus zum Bauhausarchiv. Auf bisherigen Reisen stand es zwar auf der Agenda, passte aber nie so richtig. Diesmal ist uns erst aufgefallen, dass es sich um ein richtiges Museum in einem Bau von Walter Gropius und nicht nur um kleinere Räumlichkeiten handelt. Wir fahren hin, es ist viel Betrieb, wahrscheinlich auch, weil montags viele andere Museen geschlossen sind. Spannend ist die geordnetete Präsentation der einzelnen Fachbereiche des Bauhauses, ihrer maßgeblichen Lehrer und ihrer Entwürfe und Produkte. Hier ist für uns sogar einiges Neues dabei. Das Ganze ist einigermaßen kompakt, so dass wir mit unserer Zeit gut hinkommen. Knapper wird es bei der Zusatzausstellung der Serien des Fotografen Albert Renger-Patzsch von 1922 und 1952 über das von Walter Gropius gebaute und heute noch betriebene Fagus-Werk in Alfeld an der Leine. Fotos und Gebäude sprechen uns an; so landet Alfeld auf unserer “Sehnsuchts”-Liste. Um 13 Uhr haben wir einen Termin mit der Chefredakteurin des Slowfood-Magazins. Wir treffen uns in der Lounge eines Hotels in der Nähe vom KaDeWe, wo ein wirklich gutes Mittagsmenü angeboten wird. Wir unterhalten uns angeregt über die Reise und Slowfood und vereinbaren das Vorgehen für einen Artikel über unser Reisejahr im November-Heft. Danach schauen wir uns das Gebäude des Hotels an, dessen Architektur unsere Aufmerksamkeit erregt hat: frühere Oberfinanzdirektion, Fassade und Treppenhäuser unter Denkmalschutz, seit mehreren Jahren zum Hotel umgebaut mit prägnanter, weißer Zimmereinrichtung und offenen Bädern. Die Zeit reicht gut, um unser Gepäck zu holen und unseren geplanten Zug zu erreichen. Der füllt sich in Berlin Hbf gleichmäßig; auch im Wagen 1 bleiben keine Doppelsitze frei, gut, dass wir nicht erst in Spandau eingestiegen sind. Gegenüber könnten wir über Minsk nach Moskau fahren. Der ICE fährt diesen Monat wegen Baustellen 15 Minuten früher und über Stendal, das führt zum kürzesten Verwandtenbesuch der Reise: Marlis Onkel Klaus, mit dem wir uns schon mal im Harz getroffen haben, steht auf dem Bahnsteig schon an der richtigen Tür, und wir begrüßen uns in den drei Minuten Aufenthalt des Zuges. In Wolfsburg macht der Zug eine planmäßige Baustellenpause, Gelegenheit für Fotos von der Autostadt, die wir schon kennen. Im weiteren Verlauf der Fahrt schreiben wir Texte und bauen die Zeitblöcke der restlichen Reiseetappen in unsere Kalender ein. In Mannheim besichtigen wir nochmals die Ausstellung der World Press Photos 2011 im Bahnhof. Alle Preisträge haben gemeinsam, dass es fast immer um schockierende Themen oder Sensationen geht, nicht unbedingt unser Ding. Nach dem kurzen Eindruck fahren wir rüber nach Ludwigshafen.

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2 Antworten auf 25. Juli: Berlin und zurück

  1. Peter Krauss sagt:

    Interessant auch der Vergleich mit eigenen Reise-Eindrücken: VW-Werk in Wolfsburg ohne Halt, aber immerhin dank Eurer Seite gewusst, dass man auf dem Weg nach Berlin da vorbeikommt.

    Am Wannsee gespannt, ob genug Fahrgäste für eine Rundfahrt? Ja, sogar annehmbares Wetter, aber unser Benjamin hatte große Angst auf dem Schiff.

    Karl-Marx-Allee leider nur von weitem, da verlaufen (kein iPhone, kein GPS!) , heiß, und zu müde. aber es gibt ja Euren Bericht und die Fotos.

  2. Gabriele Heck sagt:

    Mensch, soviel “Berlin” erlebt Ihr, das ist toll!
    Und ich wette, wenn Ihr noch länger bleiben oder noch öfter hinfahren würdet, wären Eure Seiten erneut voll gespickt mit schönen Fotos und Geschichten.