2. Juli: Amrum Nordspitze

Amrum: Strandwanderung bei 6 Bft zur Nordspitze der Insel

Marlis Allergiebeschwerden sind immer noch unverändert da, jetzt ist mal ein Tag im Meereswind fällig. Es ist bedeckt, mit 14° recht kühl und es tröpfelt manchmal. Der Nordwestwind bläst mit sechs Bft, senkrecht auf den Strand. Wir nehmen den Bohlenweg zum FKK-Strand. Kaum jemand ist unterwegs, nur die Traktoren der Strandkorbverleiher fahren herum und sammeln die Körbe an der Wasserlinie ein, da bei dem starken Seewind das Hochwasser heute nachmittag sicher etwas höher als normal ausfällt. Wir wandern erstmal nach Norden, vorbei an der Surfstation. Für die Windsurf-Cracks scheint jetzt erst das richtige Wetter zu sein: in der starken Brandung flitzen sie nur so rum und machen Wenden, kleine Sprünge sind auch dabei. Wie sie dabei auf dem Brett bleiben können, ist mir schleierhaft, ich habe das auch mal probiert, aber nur auf dem Gardasee, das ist etwas kläglich und nass ausgegangen. Besonders beeindruckend sind die Kite-Surfer, die mit einem Minibrett ähnlich einem Snowboard und einem Paraglide-Segel durch die Wellen flitzen oder auch springen. Sie haben echt Kondition, mindestens eine Stunde stehen sie auf ihrem Brett. Eine Pause im windgeschützten Strandkorb eignet sich zum Beobachten einer Möve, die vor uns posiert. Die Strandkörbe enden, wir kommen in den Bereich der Dünen des Vogelschutzgebiets an der Spitze, der Sand wird weicher, die Brille immer versalzener. Die Strandoberfläche ist sehr verweht, oft ziehen Sandschwaden drüber. Muschelsplitter bleiben hängen, dann geht eine Sandspur nach hinten weg, so hat der Strand ein Linienmuster. In den Dünen sind einige Meter hohe Sandkliffs mit bizarren Kanten. Jetzt sind wir soweit vorangekommen, da nehmen wir uns ungeplant die Insel-Nordspitze vor. Hier sind nur noch einzelne Wanderer unterwegs. Die letzten Meter der Spitze sind als Naturschutzgebiet abgesperrt, aber eine kleine Plattform erlaubt einen Blick auf die Vögel, die die Spitze voll besetzen, Föhr mit dem “Hotel zur Reha” und den Leuchtturm Hörnum und die Südspitze von Sylt. Wir wenden und laufen zügig zurück, schließlich soll es noch was mit dem Kaffeetrinken im Café Schult (auch keine Website, aber beste Erfahrungsberichte im Internet) werden. Wir schließen zufrieden mit 10 km Strandwanderung ab, in den Ort schiebt uns der Wind. Am Strand hatten wir noch mit dem Wind zu kämpfen, heute war die Daunenweste aus dem Winter unter der Jacke sehr sinnvoll. Die Einkehr haben wir uns wirklich verdient, die Friesentorte ist hier unvergleichlich gut, zwei Schichten Sahne und Pflaumenmus, drei Lagen spezieller Blätterteig. Auch der “Amsterdam”, Schokolade mit Eierlikör und Sahne, schmeckt unvergleichlich. Zur Happy Hour gehen wir gleich noch in Hüttmanns Bar, und nach einer Ausruhpause gehen wir zum Essen ins bekannteste Haus des Ortes im Osten. Auf dem Weg schauen wir uns andere Pensionen an, sie liegen schön mit Blick auf Watt, Nordspitze und Föhr. Etwas später nach einem Gang zum Watt ist der reservierte Tisch im alten Friesenhaus frei. Wir essen gut mit zuvorkommendem Service, insgesamt finden wir die gesamte Atmosphäre jedoch etwas zu aufgesetzt. Nach dem gelungenen Tag ist noch der Bericht dran, heute ist er ausnahmsweise schon um Mitternacht fertig.

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